„Für mich ist es eine 50/50-Sache“
VON BERND HEINZINGER
Taufkirchen – Für Anfang Oktober ist der Start der neuen Handballsaison geplant. Noch schwebt aber die Gefahr einer zweiten Corona-Welle mit Verschärfungen der Maßnahmen über den Ballsportlern. Wie gehen sie mit den aktuellen Hygienevorschriften um, und wie sehen sie die Chancen, dass alles wie geplant losgeht?
Taufkirchen will Spiele live streamen
Beim TSV Taufkirchen werde derzeit noch die „Kondition bis zum Anschlag“ trainiert, sagt der Abteilungsleiter Gerhard Mühlenbeck. Noch mussten die TSV-Handballer im Freien ihre Bahnen absolvieren, die Realschulturnhalle ist für sie erst ab der kommenden Woche wieder frei. Für Mühlenbeck aber kein großes Problem: „Die Jugend hätte sowieso erst Ende August angefangen, und auch bei den Erwachsenen sollten wir eine normale Vorbereitung hinbekommen.“
Auch in Taufkirchen hat man die Hygienekonzepte des Bayerischen Handballverbandes genau studiert und wird sich an alle Vorgaben halten. Mühlenbeck zeigt sich jedoch skeptisch, dass Anfang Oktober der Ball in den Hallen der Handballvereine rollt: „Es gibt durchaus eine große Gefahr, dass es wieder schlimmer mit Corona wird. Für mich ist es eine 50/50-Sache.“
Extrem bitter ist für ihn der Ausschluss von Zuschauern: „Der Handball lebt schließlich von ihnen.“ Er denkt, dass es wahrscheinlich in der kompletten Saison 2020/21 – sofern diese stattfindet – nur Geisterspiele geben kann.
Daher hätten jüngere Handballer eine Idee gehabt, betont der Abteilungsleiter: „Sie wollen eventuell Live-Streaming der Partien anbieten.“ Dann könnten die Fans wenigstens digital dabei sein. Derzeit sind in Taufkirchen alle Handballer erst einmal froh, wenn sie den Ball in die Hände bekommen und zumindest in der Halle wieder trainieren dürfen.