DAS STARKE STÜCK VOM WOCHENENDE

Zwei Tore in den letzten vier Sekunden –
wie der TSV Taufkirchen das Unentschieden rettete !

VON OLAF HEID

Taufkirchen – „Dramatischer geht’s nimmer.“ Maximilian Josef, Spielertrainer der Taufkirchener TSV-Handballer, musste nach einem denkwürdigen Spiel in Eching erst einmal tief durchschnaufen. Viel Kampf und wechselnde Führungen hatten das intensive Duell der Bezirksklasse Süd West gegen den SC Eching 2 geprägt, doch die Schlussminuten, besser gesagt die finalen fünf Sekunden, waren nicht zu toppen. Nach zwei Treffern binnen vier Sekunden gab es ein 21:21-Unentschieden (11:10).

„Das brauche ich in dieser Art nicht mehr“, beschrieb Josef die nervenaufreibende Phase. Die Teams hatten sich davor nichts geschenkt, alleine acht Mal die Führung gewechselt. Philipp Friedrich erzielte mit seinem Treffer zum 20:19 (55.) die siebte Führung der Vilstaler in dieser Partie. TSV-Keeper Florian Lehner parierte im Gegenzug einen Strafwurf des Echingers Edgar Iliev, doch Jan Kussack glich trotzdem aus – 20:20 (58.). Beide Rivalen versuchten sich zweimal umsonst, ehe ausgerechnet Taufkirchens Coach fünf Sekunden vor der Sirene einen Siebenmeter samt Zeitstrafe verursachte.

Echings Kussack traf zum vermeintlichen 21:20-Sieg – da war die Uhr auf 59:57 gelaufen. „Die Schiedsrichter haben aber die Zeit angehalten und diese auf 59:56 zurückgestellt“, erklärte Josef die kurze Vier-Sekunden-Spanne, die seiner Mannschaft bis zum Ausgleich noch blieb.

Die SCE-Reserve agierte bei Anpfiff mit einer offenen Manndeckung, aber Taufkirchens Andreas Rej spielte einen schnellen Doppelpass mit Christoph Huber und wollte den freigelaufenen Patrick Mühlenbeck am Kreis anspielen. „Sie haben ihn einfach umgerannt“, beschrieb der TSV-Trainer die Szene. „Hier greift die neue Regel, dass ein Foul bei einer Toraktion in den letzten 30 Sekunden eine Rote Karte samt Strafwurf nach sich zieht.“ Die Unparteiischen zögerten auch nicht.

Erinnerungen an das entscheidende, letzte Spiel der Vorsaison gegen Rottenburg kamen bei Josef auf, als den Taufkirchenern bei einer ähnlichen Szene der Siebenmeter (und damit vielleicht die Chance auf den Bezirksliga-Aufstieg) verwehrt wurde. Doch diesmal kam der Pfiff – und Christoph Huber behielt bei abgelaufener Spielzeit in der letzten Aktion die Nerven und brachte den Ball zum 21:21-Endstand im SCE-Kasten unter.

„Es war ein verdientes Unentschieden“, meinte Josef nach dem Krimi. „Es wäre für uns schon mehr drin gewesen, aber wir haben uns halt das Leben selber schwer gemacht und zu viele Chancen vergeben. Das waren unterm Strich zu viele Kleinigkeiten, die uns den Sieg gekostet haben.“ Taufkirchens Trainer war aber Realist genug, um zu erkennen: „Letztlich können wir mit dem Punkt gut leben.“ Schließlich sei das dramatisch gerettete Unentschieden eines, an das man sich bei den TSV-Handballern noch lange erinnern wird.

TSV-Tore:

Dion Heydemann 7/2, Pascal Demny 4, Andreas Rej 2, Philipp Friedrich 2, Johannes Wiesner 2, Christoph Huber 2/2, Christian Grabmeier, Patrick Mühlenbeck.